STRAPPATEMPO - Pipa e Pece und MSQ

Donnerstag, 19 August - 21.00

Strappatempo ist ein Projekt, welches sich an die jungen Generationen richtet und nicht nur.

Einst war die Erde von einem Klangmantel umhüllt. Töne und Musik liebkosten Menschen und Dinge, man nahm sie überall wahr: in einer aufgehenden Blume, in einer verstohlenen Umarmung, im Kaminfeuer. Eine Harmonie von Klangmomenten begünstigte das Leben.

Dann begann die ewige Baustelle der "Vertikalen Stadt aus Glas": mit ihren mechanischen Armen, welche tagtäglich Stockwerke auf Stockwerke türmen und sich nachts auf den schwarzen Boden werfen um erneut Eisen und Erdöl aufzusaugen, eine tägliche Herausforderung für den Himmel. Das Leben verläuft in einem beschleunigtem Rhythmus aus unzusammenhängenden Tönen und Förderbändern, Rolltreppen und Aufzügen. Am Fuße der "Stadt aus Glas" hat sich ein Panzer aus weggeworfen Dingen aufgeschichtet: das ist die "Schwarze Stadt". Menschen schlittern von einem Versteck zum anderen, durchstöbern und sammeln jene Dinge auf, die von oben herab fallen. Das Leben pulsiert noch, jedoch in einem immer langsamer werdenden Rhythmus von harten und schweren Klängen.

Die mechanischen Arme haben die Harmonie der Klangmomente entzweit.

Mila lebt im millionstem Stockwerk der "Stadt aus Glas" und kennt nur den fragmentarischen Klang der Technologie; Dore, in ihrem Schlupfwinkel unter dem Panzer, atmet nur den erstickten Klang des Überlebens: nie haben sie die Musik der kleinen Dinge gehört. aber eines Tages treten sie Dank eines Büchsentelefons und Schnüren, welche von einer Stadt zur anderen gespannt sind, in Kontakt. 

Ihre Träume und ihre Emotionen fangen sich entlang des Fadens und nach und nach erwecken sie eine kleine, zwischen den Welten schwebende Musik zum Leben.

Aber die beiden Städte streben weiterhin in unterschiedliche Richtungen, die eine wächst und beschleunigt, spitz und schmal, die andere verlangsamt, tief und brutal, die zwei gegenläufigen Kräfte zerteilen die Klänge welche zu Geschrei, durchdringend, und zu Lärm, dumpf werden und der Mechanismus blockiert, das Land verödet...die Zeit reißt ab.

All die Menschen, verloren, verlieren die Orientierung, alle bis auf Dore und Mira, welche durch ihre kleine Melodie verbunden sind.

Ihnen kommt die Aufgabe zu den unterbrochenen Zeitfaden wieder zu vernähen, indem sie sich auf die Suche nach der Musik der kleinen Dinge machen. Sie finden sie im Inneren der Erde, wo der Schatz der Zeitsphären verwahrt wird. In ihrem strahlendem Herzen jene Vitalrhythmen, jene idealen Harmonien denen der Mensch in der Geschichte nachjagte.

Magische und unterhaltsame Begegnungen, Prüfungen für die Schlauheit und den Mut, Lichtsphären und Melodien wie Vergrößerungsgläser auf die Welt.

Es ist Zeit zum Zuhören, sich und den anderen, um jenen Gleichklang zwischen den Dingen und den Menschen wiederzufinden, der uns daran erinnert, was wir sein wollten: keine futuristischen Roboter in einer sterilen "Stadt aus Glas" und auch keine primitiven Tiere in einer brutalen "Schwarzen Stadt".

Vielleicht, einfach nur Menschen.